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TM im Vergleich

Transzendentale Meditation im Vergleich

6 TM - Wirkungen: Vergleich mit anderen Techniken

6.1Transzendentale Meditation und Autogenes Training

Kniffki (1979) führte die erste Vergleichsuntersuchung von Transzendentaler Meditation und Autogenem Training durch. Sie verteilte nach Vortestung mit dem FPI, der Saarbrücker Liste und dem  Giessen-Test 99 Versuchspersonen nach dem Zufallsprinzip auf drei Gruppen (AT, TM, Kontrollgruppe) und stellte bei der Zweituntersuchung nach 8 Wochen signifikante Verbesserungen der jetzt noch übrigen 24  Meditierenden in „Nervosität“, „Depressivität“, „Neurotizismus“ und „manifester Angst“, der 20 AT-Probanden in „Nervosität“, „Erregbarkeit“, „Gehemmtheit“ und „Maskulinität“ und Verschlechterungen der 18  Kontrollpersonen in „Depressivität“ und „Manifester Angst“ fest. Bei der Drittuntersuchung 15 Wochen nach dem Ersttest zeigten die verbleibenden 16 Meditierenden signifikant (zum Zweittest kumulativ) weiter  reduzierte „Nervosität“, „Depressivität“, „Neurotizismus“ und „Manifeste Angst“, die 12 AT-Praktizierenden inzwischen nur noch in „Gehemmtheit“ bei Rückläufigkeit der bei der Zweituntersuchung noch positiven  Veränderungen in Richtung der ursprünglichen Anfangswerte.

6.2 Transzendentale Meditation und andere Relaxationstechniken

Der Harvard-Mediziner Herbert Benson, mit dem Wallace Anfang der siebziger Jahre die ersten Untersuchungen über Meditation und Hypertonie veröffentlicht hatte, war beeindruckt von den  TM-Effekten in Wallaces Untersuchungen. Er erklärte die Meditationswirkung mit einer psychophysiologischen Reaktion, die er später als „relaxation response“ bezeichnete. Sie war die erste TM-imitative  Entspannungstechnik und wurde als „Benson-Technik“ (Benson, 1976) bekannt. Die Technik imitiert die TM insofern, als sie ähnlich dem TM-Mantra ein Wort (englisch: „one“) verwendet; zusätzlich beinhaltet sie  Atemkontrolle.

Unterschiedslos gleich gute signifikante Abnahmen der Spannung im Frontalis-Muskel fanden Zaichkowski et al. (1978) bei Transzendentaler Meditation, EMG  Frontal-Muskel-Biofeedback und der Benson-Technik im Vergleich mit der Kontrollgruppe. Begleitende Veränderungen in Richtung eines „internal locus of control“ waren lediglich bei der Biofeedback-Gruppe zu  beobachten.

In Muskel-Aktivität signifikant bessere Resultate für TM-Praktizierende als für die Versuchspersonen der Benson-Technik und diejenigen mit hypnotischer und einfacher Entspannung fand  Morse (1977), der Atemrate, Puls, Blutdruck, Hautwiderstand, EEG und Muskelaktivität an 48 Versuchspersonen untersuchte. Von der Muskelaktivität abgesehen bestanden bezüglich der anderen Parameter keine  signifikanten Unterschiede zwischen den Entspannungstechniken. 

Mit ähnlichem Design, Aufteilung der Versuchspersonen gemäß Zufallsprinzip auf die Interventionsmethoden – TM,  Benson-Technik, no treatment – fand Puente (1981) bei 47 Probanden bezüglich Atem-und Herzrate, EEG, EMG und Hautwiderstand eine Woche nach Beendigung der  Instruktionen unterschiedliche physiologische  Muster für die einzelnen Gruppen. Keine Technik zeigte eine klare Überlegenheit bei der Verringerung tonischer physiologischer Aktivität. 

Wiederholte Tests bis zu 15 Wochen nach  Lernen der TM oder der Progressiven Relaxation (PR) und Vergleiche mit den Vortestwerten durch Throll (1981, 1982) zeigten keine Unterschiede zwischen den Gruppen zur Zeit des Vortests in psychologischen und  physiologischen Messungen. Beim Nachtest wies die Gruppe Meditierender gegenüber der PR-Gruppe mehr signifikante und umfassendere psychologische Resultate wie Abnahme in „Neurotizismus“,  „Extraversion/Introversion“ und Drogenmißbrauch und eine größere Zahl signifikanter physiologischer Verringerungen – Sauerstoffverbrauch, Atemminutenvolumen, Atem- und Herzrate sowie Blutdruck – innerhalb  und außerhalb der Meditation im Vergleich zur PR-Gruppe auf. Bei beiden Gruppen verlief die signifikante Verringerung in „state and trait anxiety“ gleich, beide wiesen signifikante Reduktionen der  metabolischen Rate auf. Diese Veränderungen werden von Throll auf den größeren Zeitbetrag zurückgeführt, den die Meditierenden für ihre Technik aufwenden und auf Unterschiede zwischen den Techniken selber.

Vergleiche von 7 TM-Meditierenden mit 10 PR und Autohypnose Praktizierenden, 7 Yoga-Meditierenden und 12 Kontrollpersonen vor Beginn mit ihren Techniken und in regelmäßigen Intervallen bis zu 8  Monaten danach, sowie an 9 erfahrenen und sieben neuen TM-Meditierenden wurden von Bevan et al. (1976) durchgeführt und ließen signifikant niedrigere Cortisol-Werte im Urin bei den Langzeitmeditierenden  sowohl gegenüber Kurzzeitmeditierenden als auch anderen Gruppen erkennen; keine Differenz war zwischen Kurzzeitmeditierenden und Teilnehmern anderer Relaxationsgruppen festzustellen. Signifikante  Kurzzeitveränderungen des Cortisolspiegels war nur beim Meditieren der Langzeitmeditierenden als Kurzzeiteffekt zu beobachten.

Sechzig von Zuroff und Schwarz nach Zufall drei Gruppen – TM,  Muskel-Entspannung, no-treatment – zugeteilte Probanden, die vor und neun Wochen nach der jeweiligen Versuchsbedingung mehrere psychologische Meßverfahren absolvierten, zeigten signifikante und vergleichbare  Verringerungen für alle drei Versuchsgruppen in der Verhaltensbewertung von „trait anxiety“. Bezogen auf die Selbstschilderung waren jedoch nur bei den Meditierenden zuverlässige Abnahmen in Angst zu  beobachten, wohingegen die Werte der beiden anderen Gruppen unverändert blieben (1978). Keine Unterschiede zwischen den Gruppen wurden für „maldadjustment“,  „locus of control“ oder Drogenmißbrauch  gefunden. Meditierende versprachen sich einen größeren Nutzen von ihrer Technik und praktizierten etwas regelmäßiger. Individuelle Erwartung und Regelmäßigkeit zeigten jedoch keine Korrelation mit dem Grad  an Angstreduktion.

Dieselben Autoren verfolgten in einer zweiten Untersuchung (1980) über einen Zeitraum von 2 Jahren die Veränderungen von 39 Versuchpersonen, die per Zufallsprinzip zwei  Gruppen – Muskel-Relaxation, 20  Probanden und TM, 19 Probanden – zugeteilt worden waren. Bei Nachuntersuchungen ein (13 und 16 Probanden) und zweieinhalb Jahre später (18 und 17 Versuchpersonen)  differierten beide Gruppen weder hinsichtlich ihrer Frequenz der Praxis noch ihres Grades an Zufriedenheit. In beiden Gruppen berichteten weniger als 25% über mehr als mäßige Zufriedenheit, weniger als 20%  praktizierten mindestens einmal pro Woche. Die Erwartungen etwa 9 Wochen nach Beginn der Praxis sagten Zufriedenheit und Häufigkeit hinsichtlich der Durchführung der Technik zweieinhalb Jahre später voraus.  Die Autoren schlußfolgern, dass bei einem Prozentsatz von etwa 15-20% Praktizierenden, die gerne und kontinuierlich weiter meditierten, die Technik nicht als universell nützlich bezeichnet werden könne. In  der Tat wirft die Studie Fragen auf, überschreitet doch der Prozentsatz der Drop-outs bei weitem das üblicherweise nach dieser Zeit zu erwartende Ausmaß, das nach unseren Untersuchungen (siehe Kap. 6.1) bei  regulärer Betreuung etwa zwischen 35% bis höchstens 50% betragen dürfte.

Puente et al. (1980) verglichen Verhaltenstherapie (VT), Selbstrelaxation (SR), TM als Therapiezusätze gegenüber einer  no-treatment-Gruppe (NT) an 60 nervösen und angespannten Patienten, die diesen Gruppen zugeteilt wurden. Resultate zeigen eine größere Effektivität von VT und SR gegenüber TM und NT bei der Reduktion  kardiovaskulärer Stressindizes.

Drei TM-Gruppen unterschiedlicher Erfahrung – 7 Tage, 15 Monate, 5 Jahre – , eine Relaxationsgruppe und eine Pseudomeditationsgruppe – Gruppengröße jeweils 7  Probanden – wurden von Cauthen et al. (1977) hinsichtlich Herzrate, Atem, Hauttemperatur und Hautleitfähigkeit während Meditation/Relaxation untersucht. Die beiden erfahreneren TM-Gruppen zeigten Abnahmen in  Herzrate während der Meditation, die Relaxationsgruppe eine Zunahme der Hauttemperatur. Davon abgesehen gab es keine signifikanten Änderungen der Hautleitwerte oder der Atmung vor, während oder nach  Meditation/Relaxation.

Holmes et al. (1983) fanden in ihrer Untersuchung an 10 Langzeitmeditierenden keine Anzeichen einer Überlegenheit der TM im Vergleich zu einfachem Ruhen. In einem  folgenden kritischen Review-Artikel meinte Holmes (1984), dass der methodisch eindeutige Beleg einer im Vergleich zu anderen Verfahren differentiellen Überlegenheit der TM in der Reduktion somatischer  Aktiviertheit über „einfaches Ruhen“ hinaus bisher (1983) nicht erbracht worden sei, was anschließend eine Zeit lang kontrovers diskutiert wurde.

Heute darf die Diskussion vor allem durch die  in den darauffolgenden Jahren veröffentlichten meta-analytischen Studien als beendet angesehen werden. So konnten Dillbeck et al. (1987) zeigen, dass die Resultate einer Meta-Analyse von 31 physiologischen  Studien generell mit der Hypothese reduzierter somatischer Erregung während der TM-Technik in Kontrast zum einfachem Ruhen konsistent sind. In einer weiteren Meta-Analyse von 11 Studien durch Alexander und  Mitarbeiter (1987) zeigten die Ergebnisse, dass der Zustand „ruhevoller Wachheit“, wie er typischerweise durch die Transzendentale Meditation erzeugt wird, sich physiologisch eindeutig von „napping“ (einem  „Nickerchen“) oder Schlaf unterscheiden läßt.

In zwei spanischen Publikationen von Moscoso und Saldana (1983, 1986)  wird auf die Rolle der Transzendentalen Meditation in der frühen  Geschichte der Entwicklung des Biofeedback und dessen Wurzeln in TM, PR und Hypnose hingewiesen.

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