Die oben dargestellten Studien zu Meditation und Kriminalität legen die Frage nahe, ob hier irgendwelche Feldeffekte im Spiel sind. Bewusstsein ist als ein grundlegendes zugrunde liegendes unbegrenztes Feld anzusehen, das durch die gemeinsame Meditation vieler Meditierenderender belebt wird. Es reicht eine vergleichsweise kleine Zahl – nämlich 1% – aus, um eine Zunahme der Kohärenz im kollektiven Bewusstsein der Gesellschaft auszulösen.
TM-Forscher waren in den Siebzigern und Achtzigern mit die ersten, die Studien zu Kohärenz als einem Feldeffekt des Be- wusstseins durchgeführt haben. Sie waren allerdings ihrer Zeit so weit voraus, dass heute, Jahrzehnte später, ihre Publikationen wenig bekannt sind oder dem Vergessen anheimfallen.
Feldwirkung der Meditation
Die TM-Universität MIU in Fairfield (IOWA, USA) organisierte 2006 ein Meditations-Großereignis für Praktizierende der TM und auf ihr aufbauender „Super-Radiance-Techniken“ („Super-Strahlungs-Techniken“), das sind auf TM aufbauende fortgeschrittene Sidhi-Techniken aus den Yoga Sutras (IV. Kapitel).
Die Teilnehmerzahl lag im August bei knapp 2500 und im Juli und September zwischen 2100 und 2200 Praktizierenden. Wir lassen Roger Nelson mit seinen eigenen Worten berichten (Nelson, 2018):
http://global-mind.org/tm.resonance.html
„Hier können wir nur Thesen aufstellen: Das kollektive, kohärente Bewusstsein der Gruppe, die gemeinsam meditiert, erzeugt eine Art Informationsfeld, das die zufällige Sequenz des Generators so verändert, dass diese strukturierter ist. Es tritt eine Ordnung in den Zahlenreihen ein, die deutlich von der Norm abweicht und eigentlich nicht sein dürfte. ....
Es passiert also eindeutig etwas, was sich wissenschaftlich messen, aber derzeit noch nicht erklären lässt. Das ist faszinierend und zeigt, dass Meditation eine subtile, aber eindeutige Wirkung haben muss. Viele Menschen, die meditieren, berichten vom Einswerden mit sich selbst, von positiven Energien und dem Erreichen einer Bewusstseinsebene, die man zuvor nicht kannte. Zweiflern, die bisher nicht an die Wirkung von Meditation glaubten, kann ich aufgrund unserer Experimente sagen: Da passiert tatsächlich etwas, und nicht nur mit uns, sondern auch mit unserem Umfeld, und wahrscheinlich sogar darüber hinaus.....
Speziell wenn große, einheitliche Gruppen meditierten, ließ sich dieser Effekt besonders deutlich messen. Wir stellten fest, dass bei größeren Gruppen, die intensiv fokussiert waren, die Ergebnisse am stärksten waren. Es setzte ein starker kohärenter Effekt ein.
Eines der faszinierendsten Meditations-Experimente, die ich machte, war mit zwei Meditationsgruppen, wovon eine in Iowa war und die zweite in Washington, D.C. Sollten Sie die Topografie der USA nicht so genau kennen: Iowa liegt ziemlich in der Mitte des Landes, Washington ganz im Osten. Dazwischen liegen rund 1.600 Kilometer Entfernung. Beide Gruppen bestanden aus erfahrenen TM-Siddhi-Meditierenden. Siddhi bezeichnet im Buddhismus und Hinduismus bestimmte übernatürliche Kräfte und Fähigkeiten, die man durch spirituelle Praxis erlangt. Diese Siddhi-Praktizierenden versammelten sich im Sommer 2006 und meditierten praktisch den gesamten Sommer lang. Die Idee war zu sehen, ob es möglich war, durch ihre Meditation die Kriminalitätsraten und andere soziale Indikatoren positiv zu beeinflussen. Vielleicht würden sich die Auswirkungen sogar auf meine Zufallsgeneratoren erstrecken.
Das Ergebnis überraschte uns alle: Ja, es war möglich. Unser Netzwerk an Zufallsgeneratoren zeigte besonders signifikante Abweichungen von der Norm während jener Messzeiträume, die wir auswählten.
RNG – Ergebnisse des „Super-Radiance-Programms“ 2006 (Quelle: IPPM, nach Nelson)
Das Ausmaß der Abweichung korrelierte mit der Anzahl der Personen, die sich zur Meditation versammelten. Das bedeutet: Je mehr Menschen meditierten, desto stärker war der Effekt. Zu Spitzenzeiten meditierten fast 2.500 Menschen, alles erfahrene Siddhi-Praktizierende, gleichzeitig.“
Der mittlere Erwartungswert liegt auf der Null-Linie, um die herum zufällige Messwerte normalerweise streuen. Die blauen Linien zeigen die Signifikanzgrenzen an. Werte, die sich auf ihr oder noch weiter entfernt von der Nulllinie befinden, gelten als „signifikante Abweichungen“ mit maximal 1/20 Wahrscheinlichkeit (p ≤ 0.05) bei rein zufälligem Abweichen. Wissenschaftler haben vereinbart, derartige Abweichungen vom Erwartungswert als „signifikant“ – also „nicht mehr rein zufällig“ – zu betrachten. Man vermutet dann, dass es jenseits des Zufalls einen besonderen Grund für eine so wenig wahrscheinliche Abweichung gibt.
Die rote Linie während des „Super-Radiance-Programms“ erzeugten „Zufalls-Zahlen“ geht nach unten deutlich über die 5%- Grenze hinaus, die Abweichung ist damit als bedeutsam zu bewerten. Es beeindruckt auch ihr Gefälle nach rechts unten, das eine stetig fortschreitende Abweichung der Zufallszahlen vom Erwartungswert beschreibt. Roger Nelson dazu: „Besonders diese Analyse sieht als objektive Messung vielversprechend aus und spricht für die Evidenz von Effekten eines Bewusstseinsfeldes.“
© 2023 Anke Beumann